Drachi und Christel im Riesenrad
( geeignet für Kinder ab 3 Jahre )
DRACHI UND CHRISTEL IM RIESENRAD
Der Herbst ist eine Zeit, in der viele Feste stattfinden. Die Sonne brennt nicht mehr so stark vom Himmel und allerorten werden die Rummelplätze aufgebaut. Wie ist es doch schön, mit einer großen Portion Zuckerwatte in der Hand über den Rummel zu gehen, sich danach möglichst noch ein Eis oder eine Pizza zu gönnen und sich an den Buden so richtig zu amüsieren. Drachi will seiner Christel einen Teddybären an einer Schießbude schießen. Mit seinen scharfen Augen ist Zielen und Treffen kein Problem und Christel ist um einen Bären reicher.
Die beiden wandern weiter und Christel zieht Drachi zum Riesenrad. Sie will unbedingt mit ihm fahren. Ganz aneinander gekuschelt drehen die beiden ihre Runden und betrachten das Treiben unter sich. Drachi entdeckt am anderen Ende des Rummels eine Geisterbahn. Da will er nachher hin. Die beiden haben viel Spaß in luftiger Höhe, da sieht Christel, wie ein frecher junger Elf einer Zwergin die Geldbörse aus der Tasche zieht. Sie stößt Drachi an, um ihn auf den dreisten Dieb aufmerksam zu machen. So etwas kann unser grüner Freund gar nicht leiden. Die Zwergin steht wie zur Salzsäule erstarrt inmitten der Leute da. Sie begreift noch gar nicht, wie ihr geschehen ist. Unser Drachi sieht rot.
„Stehenbleiben, du Schuft!“ ruft er hinter dem flüchtenden Dieb her.
Dieser kümmert sich natürlich nicht um Drachis Zuruf und läuft weiter. Nun solltet ihr mal sehen, wie unser grüner Freund plötzlich auf Draht ist. Drachi hüpft flugs aus der Gondel, die eben in diesem Moment zum Stehen kommt. Er will dem Räuber in langen Schritten nachlaufen, was bei seinen kurzen Beinen natürlich sehr schwer ist. Kurzerhand breitet er seine Flügelchen aus, hebt vom Boden ab und fliegt dem Dieb hinterher. Der versucht, in einem Festzelt unterzutauchen. Hier feiern sehr viele Leute und Drachen, es ist ganz schön laut, die Musik spielt, es wird gegessen und viel Limo getrunken und die Stimmung ist fantastisch gut.
Drachi sieht sich am Eingang um. Der Dieb ist nirgends zu sehen. Unser Freund schaut genauer. Und tatsächlich, seine scharfen Augen haben eine Bewegung entdeckt, wo eigentlich keine sein dürfte. Da lugt unter einem Tisch ein frech grinsendes Elfgesicht hervor. Drachi runzelt die Augenbrauen, was ihm einen bedrohlichen Ausdruck gibt. Der Elf fühlt sich ertappt und sein Grinsen erlischt schlagartig. Ruckartig will er aufstehen und schlägt sich seinen Kopf mit voller Wucht unter der Tischplatte an.
Drachi läuft los, ist aber durch das Gewühle der Leute sehr behindert in seinem Lauf. Der Elf hat sich inzwischen erholt und rennt schon in Richtung auf den anderen Ausgang zu. Drachi schlägt vor lauter Hektik einem Zwerg fast den Limokrug aus der Hand. Er entschuldigt sich noch im Laufen, was ihm aber trotzdem lautes Geschimpfe von Seiten des Zwerges einbringt.
Der Dieb ist inzwischen aus dem Zelt gerannt und hält auf die Geisterbahn zu. Drachi ist ihm hart auf den Fersen. Der Gauner dreht sich kurz um, um zu sehen, wie groß sein Vorsprung noch ist, da passiert es. Er übersieht dabei einen Eiscremestand und rennt voll hinein, so dass alle Tiegel mit Eiscreme hoch durch die Luft wirbeln, der Stand umfällt und den Dieb am Boden festklemmt. Drachi ist heran wie der Wind, da platscht es laut und ein großer Klumpen Schokoladeeis landet aus den fliegenden Tiegeln auf Drachis Nase. Unser grüner Freund erschrickt nur kurz und packt gleich darauf den Gauner am Kragen und zieht ihn hoch.
Kaum 5 Minuten später ist die Drachenpolizei da und der Dieb wird festgenommen. Drachi schleckt sich das Eis von der Nase.
„Hmmmm, lecker! Die Verfolgung hat sich gelohnt“ denkt er sich.
Danach darf er der Zwergin höchstpersönlich ihre Geldbörse wieder überreichen. Er bekommt vor lauter Freude von der Kleinen einen Kuss auf seine Nase, an der noch ein Rest Eiscreme hängt. Drachi ist wieder einmal der Held des Tages. Am nächsten Tag berichtet der „Drachenhausener Kurier“ voller Lob auf einer Doppelseite von den Geschehnissen.
Unser grüner Freund ist zu Recht stolz auf sich. Auch Christel gibt natürlich bei ihren Freundinnen mächtig an mit ihrem Helden.
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